Sonntag der Barmherzigkeit
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- Erstellt am 18. April 2020
der zweite Sonntag in der Osterzeit (Weißer Sonntag) wird seit 30. April 2000, dem Tag der Heiligsprechung der Schwester Faustina Kowalska durch den Papst Johannes Paul II., als Barmherzigkeitssonntag begangen. Schwester Faustina war eine einfache polnische Ordensschwester und Mystikerin. In ihrem umfangreichen Tagebuch schildert sie wie Jesus ihr aufgetragen hat, den Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit nach Ostern einzuführen: "Ich wünsche, dass das Fest der Barmherzigkeit Zuflucht und Unterschlupf für alle Seelen wird, besonders für die armen Sünder. An diesem Tag ist das Innere Meiner Barmherzigkeit geöffnet; Ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über jene Seelen, die sich der Quelle Meiner Barmherzigkeit nähern." (Tagebuch der Schwester Faustina 699)
Auf den Visionen der Schwester Faustina beruht auch das Bild des barmherzigen Jesus "Jesus ich vertraue auf dich" mit dem roten und dem weißen Strahl, die von seinem unsichtbaren Herzen ausgehen. Roter Strahl steht für Blut, das das Leben der Menschen bedeutet, blasser Strahl für das Wasser, das die Menschen rechtfertigt. Auf beiden Händen und Füßen Jesu sieht man Spuren der Kreuzigung, die Male der Nägel. Es ist der Auferstandene. Er kommt auf den Betrachter mit der zum Segnen erhobener rechter Hand zu.
Am Sonntag der Barmherzigkeit geht es aber natürlich um etwas mehr als nur um ein Jesus-Bild. Es geht vielmehr um die zentrale Botschaft der Christenheit, dass Gott "die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird" (Joh 3, 16-17). Diese Botschaft hat Jesus mit seinem Sterben am Kreuz und in seiner Auferstehung bestätigt. Denn Gott steht zu seinem Wort. Das ist der Grund, dass wir wir ihm vertrauen dürfen: "Jesus, ich vertraue auf dich".
In seiner Predigt zu Heiligsprechung der Schwester Faustina vor zwanzig Jahren fragte Papst Johannes Paul II: "Was werden die vor uns liegenden Jahre mit sich bringen? Wie wird die Zukunft des Menschen hier auf Erden aussehen?" Und er antwortete: "Dies zu wissen ist uns nicht gegeben. Dennoch ist gewiß, daß neben neuen Fortschritten auch schmerzliche Erfahrungen nicht ausbleiben werden." Wie wahr sich diese Worte erweisen, erfahren wir in der Corona-Zeit alle. Doch Johannes Paul II schaut zuversichtlich in die Zukunft. Er sagte: "Das Licht der göttlichen Barmherzigkeit (...) wird den Weg der Menschen des dritten Jahrtausends erhellen. Es ist notwendig, daß – so wie seinerzeit die Apostel – auch die Menschheit von heute im Abendmahlssaal der Geschichte den auferstandenen Christus aufnimmt, der die Wundmale seiner Kreuzigung zeigt und wiederholt: Friede sei mit euch! Die Menschheit muß sich vom Geist, den der auferstandene Christus ihr schenkt, erreichen und durchdringen lassen. Es ist der Geist, der die Wunden des Herzens heilt, der die Schranken niederreißt, die uns von Gott entfernen und die uns untereinander trennen, und der die Freude über die Liebe des Vaters und über die brüderliche Einheit zurückschenkt." So gesehen liegt Zukunft in unseren Händen. Die Botschaft des Jesus-Bildes: "Jesus, ich vertraue auf dich" scheint heutzutage dringender denn je zu sein...
Wenn Sie weiterlesen, finden Sie Links zu Online- oder TV-Gottesdiensten. Es steht Ihnen eine reiche Auswahl zu Verfügung. Ich hoffe, dass jede/r eine für sich und Familie passende Uhrzeit und einen ansprechenden Ort finden kann, so dass alle frohen und dankbaren Herzens "Misericordias Domini in aeternum cantabo" singen können.
Einen schönen und gesegneten Sonnntag der Barmherzigkeit !
Ostern 2020
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- Erstellt am 10. April 2020
In den vergangenen Wochen hat sich bei uns, in unseren Familien, am Arbeitsplatz, vieles schlagartig verändert. Die Folge ist: Ostern 2020 im Schatten der Corona-Krise wird anders gefeiert, so wie auch die letzten Wochen der Fastenzeit und die Tage der Karwoche: Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag. Wir bleiben zu Hause. Wir feiern unsere Adachten und Gottesdienste in unseren "Hauskirchen" begleitet und unterstützt von TV- und Radioübertragungen- sowie Onlinestreaming im Netz. Eine Übersicht aller katholischen TV-, Radio- und Streaming-Gottesdienste finden Sie unter https://fernsehen.katholisch.de/fernsehgottesdienste/kar-und-ostertage-2020
Heute deutet vieles darauf hin, dass auch in kommenden nachösterlichen Zeit unser Glaube, unsere Hoffnung und Liebe auf die Probe gestellt werden. Vielleicht sind wir heute den verunsichten und verängstigten Jüngern Jesu am Karfreitag ähnlich. Und doch ist unsere Lage ganz anders, denn wir wissen, dass Gottes Sohn durch sein Sterben am Kreuz die Macht des Bösen gebrochen und den Tod bezwungen hat. "Er hat den Tod vernichtet und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium" (2 Tim 1,10).
Aus dieser göttlichen Quelle der Liebe und der Barmherzigkeit dürfen wir jederzeit Trost, Zuversicht und Kraft schöpfen. Der Gekrezigte ist der Auferstandene. Er trägt zwar an seinem Leib die Wundmale aber er lebt. In seinen Wunden ist unser Heil. Möge die erzwungene, ganz andere Art und Weise Ostern zu feiern Sie alle noch näher zu unserem Herrn und Erlöser bringen. Mögen Ihr Glaube, Ihre Hoffnung und Liebe aufblühen zur Ehre Gottes und zum Wohl aller Menschen.
"Der Gott des Friedens aber, der Jesus, unseren Herrn, den erhabenen Hirten der Schafe, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes, er mache euch tüchtig in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er bewirke in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, dem die Ehre sei in alle Ewigkeit. Amen."
Im Gebet verbunden wünschen wir Ihnen Allen – allem zum Trotz – ein frohes und gnadenreiches Osterfest.
Die Speisensegnung ist bei uns traditionell ein besonderer Teil der Feier am Osterfest. In der Sondersituation, in der wir uns alla befinden, empfehlen wir Ihnen eine Speisesegnung, die vom Familienvater oder -Mutter vorgenommen werden kann. So kann diese Segnung in den Familien als ein Moment des Gebetes und der Hauskirche erlebt werden. Hier finden Sie einige hilfreiche Links dazu...
Palmsonntag und die Heilige Karwoche
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- Erstellt am 04. April 2020
viele von uns fragen sich wie sollen wir den Palmsonntag, die Heiligen Tage der Karwoche und anschliessend Ostern unter den gegebenen Umständen feieren? Es sieht danach aus, dass wir es via Fernsehen, Rundfunk oder online erleben werden. Auch wenn manche von Ihnen schön geschmückte Palmzweige vorbereitet haben, werden wir keine Palmweihe vornehmen können. Es wird auch keine Palmprozession mit "Hossianna"-Rufen geben. In unserer Kapelle wird auch keine feierliche Passion vorgetragen.
Gottesdienste im Fernsehen, Radio oder Internet zu feiern ist nicht immer einfach. Es ist für die meisten von uns (vielleicht sogar für alle) eine neuartige Erfahrung. Da ist unser Glaube gefordert. Er kann aber auch dadurch wachsen.
Mit dem Palsonntag beginnt für uns, Christen die Heilige Karwoche. Wir begehen in diesen Tagen das Hinübergehen Jesu aus dieser Welt zu seinem Vater. All die Ereignisse dieser Tage: das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, sein Kreuzweg und Tod am Kreuz, die Auferstehung drei Tage danach, zeigen wie wichtig wir Menschen für Gott sind: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird." In der liturgischen Feier dieser Tage haben wir nicht nur die Gelegenheit die zentrallen Ereignisse unserer Erlösung zu betrachten, sondern in das Pascha-Mysterium Jesu Christi einzutauchen. Versuchen wir es diesmal mit Hilfe von Fernseh-, Radioübertragungen oder livegestreamten Gottesdiensten im Internet.
Als Zeichen der Zuversicht in Zeiten der Corona-Pandemie werden am Abend des Palmsonntags (5. April 2020) zu Beginn der Karwoche um 19.30 Uhr alle Kirchenglocken in Deutschland ebenso läuten wie am Ostersonntag (12. April 2020) um 12.00 Uhr. Lasst uns auch in diesen Stunden im gemeinsamen Gebet für die Opfer der Epidemie sowie um ein baldiges Ende der Krise verbunden bleiben. Und denken wir auch an die ermutigende Worte von Dietrich Bonhoeffer: "Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen. Und ganz gewiss an jeden neuen Tag." Er wusste sich in Gottes Vatershand geschützt. Das sind wir alle, die wir glauben und vertrauen auch.
Wir wünschen Ihnen Gottes schützende Begleitung in der Karwoche und in dieser bedrängten Zeit
Hier finden Sie mehrere Hinwese zu katholischen Gottesdiensten in der Kar- und Osterwoche...
5. Fastensonntag in der Pandemiezeit
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- Erstellt am 28. März 2020
Wenn uns am fünften Sonntag die Auferweckung des Lazarus verkündet wird, werden wir mit dem letzten Geheimnis unserer Existenz konfrontiert: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. [...] Glaubst du das?" (Joh 11,25-26). Für die christliche Gemeinschaft ist das der Augenblick, mit Marta offen alle Hoffnung auf Jesus von Nazaret zu setzen: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll" (V. 27). Die Gemeinschaft mit Christus in diesem Leben bereitet uns darauf vor, die Grenze des Todes zu überwinden, um für immer in Ihm zu leben. Der Glaube an die Auferstehung der Toten und die Hoffnung auf das ewige Leben öffnen unseren Blick für den letzten Sinn unserer Existenz: Gott hat den Menschen für die Auferstehung und das Leben erschaffen, und diese Wahrheit gibt der Geschichte der Menschen, ihrer persönlichen Existenz und ihrem Leben in der Gesellschaft wie auch der Kultur, der Politik und der Wirtschaft ihren wahren und letztgültigen Sinn. Ohne das Licht des Glaubens endet das ganze Universum eingeschlossen in einem Grab ohne Zukunft, ohne Hoffnung. (Benedikt XVI., Botschaft zur Fastenzeit 2011)
Das Corona-Virus zwingt uns in den eigenen Vier-Wänden zu bleiben. So müssen wir weiterhin auf unsere sonntägliche Eucharitiefeier in der Kapelle der Schwestern verzichten. Wir wollen aber aneinander denken indem wir uns im Kreis der Familie versammeln und an einem Radio-, TV- oder Online-Gottesdienst teilnehmen. Einige davon sind auf unserer Website unter "Gottesdienste in der Pandemiezeit" aufgelistet. Jede Woche lassen sich dazu im Netz neue Impulse finden.
Eine grosse Auswahl von pastoralen Angeboten und Gottesdienstübertragungen nicht nur für Sonntage bieten auch Websites der deutschen Bistümer. Da kann sicher jeder etwas für sich finden. So stellt z.B. das Erzbistum Paderborn unter https://www.erzbistum-paderborn.de/ mehrere liturgische, und geistliche Impulse sowie eine Übersicht an liturgischen Angeboten im Fernsehen, im Internet und im Hörfunk zur Verfügung.
Auch das Erzbistum München-Freising sorgt für entsprechende Unterstützung in dieser schwierigen Zeit und bietet unter https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/coronavirus/geistliche-angebote Live-Streams, Impulse und Gebete. Modelle für Hausgottesdienste finden sie dagegen unter https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/coronavirus/hausgottesdienste
Auch wenn Gottesdienste und Andachten ausfallen müssen, können wir doch als Gemeinschaft der Glaubenden im Gebet verbunden bleiben. "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" - versichert uns Jesus.