Weisen aus dem Morgenland
- Details
- Erstellt am 03. Januar 2023
"Die Weisen aus dem Morgenland (...) eröffnen den Weg der Völker zu Christus. (...) Was waren das für Menschen? Die Sachkundigen sagen uns, daß sie in der großen astronomischen Tradition standen, die sich im Zwei-Strom-Land über die Jahrhunderte hin gebildet hatte und dort noch immer blühte. Aber diese Auskunft allein genügt nicht. Es gab wohl viele Sternkundige im alten Babylon, aber nur diese wenigen sind aufgebrochen und dem Stern nachgegangen, den sie als Stern der Verheißung, als Wegweiser zum wahren König und Retter erkannten. Es waren, so dürfen wir sagen, Männer der Wissenschaft, aber solche, die nicht nur vielerlei wissen wollten: Sie wollten mehr. Sie wollten verstehen, worum es im Menschsein geht. Sie hatten wohl von der Verheißung des heidnischen Propheten Bileam gehört: „Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel" (Num 24,17). Sie gingen der Verheißung nach. Sie waren Menschen des unruhigen Herzens, die sich nicht mit dem Vordergründigen und Gewöhnlichen begnügten. Sie waren Menschen auf der Suche nach der Verheißung, auf der Suche nach Gott. Und sie waren wache Menschen, die die Zeichen Gottes, seine leise und eindringliche Sprache wahrzunehmen vermochten. Aber sie waren auch mutige und zugleich demütige Menschen: Wir können uns vorstellen, daß sie manchen Spott ertragen mußten, weil sie sich auf den Weg zum König der Juden machten und dafür viel Mühsal auf sich nahmen. Für sie war nicht entscheidend, was dieser oder jener, was auch einflußreiche und gescheite Leute von ihnen dachten und sagten. Ihnen ging es um die Wahrheit selbst, nicht um die Meinung der Menschen. Dafür nahmen sie die Verzichte und Mühen eines langen und ungewissen Weges auf sich. Ihr demütiger Mut war es, der ihnen schenkte, sich beugen zu können vor dem Kind armer Leute und in ihm den verheißenen König zu erkennen, den zu suchen und den zu kennen das Ziel ihres äußeren und inneren Weges gewesen war." (Predigt von Papst Benedikt XVI, 06. Januar 2012)
Jaheswechsel 2022/2023
- Details
- Erstellt am 30. Dezember 2022
In vielen Barockkirchen hängt vorn, mitten im Altarraum, eine Uhr. Sie ist da angebracht, nicht um kontrollieren zu können, wie lange die Andacht oder Predigt dauert. Die Uhr soll daran erinnern, dass Gott uns die Zeit geschenkt hat, unsere Lebenszeit. Sie ist Geschenk, Auftrag und kostbares Gut zugleich.
Wir schauen heute zurück. Wir erinnern uns noch einmal an Ereignisse des vergangenen Jahres, die für uns wichtig waren. Wir erinnern uns und verinnerlichen sie; wir versuchen, soz. das Innere der äußeren Ereignissen zu erspüren: von dem, was wir geplant haben und uns gelungen ist; und von dem, was uns überrascht hat und geschenkt wurde.
Wir blicken dann auch in die Zukunft, auf unsere Pläne und Vorsätze wie auch auf das, was unerwartet auf uns zukommen mag. Bei diesem doppelten Blick rückwärts und vorwärts wird uns wieder bewusst, dass unser Leben nicht in unserer Hand allein liegt, dass jemand anders seine Hand dabei im Spiel hat. Hl. Augustinus (+430) fasste es in Worten: „Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben, unter Gottes Hand gestalte ich mein Leben. In Gottes Hand gebe ich mein Leben zurück".
So ist für uns, Christen, der Jaheswechsel eine Gelegenheit, in Stille vor Gott hinzutreten und ihm dieses alte Jahr mit all seinen Ereignissen anzuvertrauen: Wofür möchte ich Gott in diesem Jahr 2022 besonders danken...? Für welche Menschen..., für welche Ereignisse...? Wofür möchte ich Gott, meine Mitmenschen besonders um Verzeihung ersuchen...? Worum möchte ich Gott in den letzten Stunden dieses Jahres besonders bitten...?
Wir danken dir für die Tage des Glücks, der Freude und des Erfolges.
Wir erinnern uns auch an die schweren Stunden des Leides, der Enttäuschung und der Tränen.
Geh mit uns ins Neue Jahr. Bleibe bei uns alle Tage und sei uns nahe durch deinen Sohn, Jesus Christus, im Heiligen Geist, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen.
Die heilige Familie
- Details
- Erstellt am 29. Dezember 2022
Das Evangeliums zum Fest der heiligen Familie erzählt uns, dass der heilige Josef durch den Engel des Herrn dreimal gesagt bekommt, welche Schritte er zum Wohl des Kindes und der ganzen Familie unternehmen soll (vgl. Mt 2,13-15.19-23). Wie sich später herausstellt, waren dies äußerst wichtige und folgenschwere Entscheidungen. Welche Sensibilität und Demut war nötig, um der göttlichen Eingebung zu gehorchen, die man im Traum empfing. Die Rolle der unauffälligen Figur des heiligen Josef, die sogar in der Kunst und Malerei bis zur Zeit von Leonardo da Vinci im Hintergrund stand, erweist sich als sehr wichtig. Jeder in der Familie hat seine eigene Rolle zu spielen und seine eigene Aufgabe zu erfüllen, die er nicht aufgeben kann und in der er von niemandem ersetzt werden kann. Das Bild der Heiligen Familie von Nazareth macht uns erneut bewusst, dass die Familie nicht nur eine Organisationsstruktur ist, sondern ein Ort der Verwirklichung des Menschseins und der Erfüllung der Berufung. Hier hat der Mensch die größte Chance, zu seiner vollen menschlichen Größe zu reifen, sowohl der Kleinste, der die Frucht der ehelichen Liebe ist, als auch der Älteste, der in der Familie immer wieder lernt, sich selbst zu verlieren, selbstlos zu geben und den anderen anzunehmen. Möge das Bild der Heiligen Familie uns an die wichtige Rolle der gegenseitigen Beziehungen erinnern und uns helfen, den Wert unserer natürlichen und ursprünglichen Lebensgemeinschaften, die unsere Familien sind, zu schätzen.
Weihnachtsfest 2022
- Details
- Erstellt am 24. Dezember 2022
„Zahlreich sind die Schwierigkeiten unserer Zeit, aber die Hoffnung ist stärker, denn „ein Kind wurde uns geboren" (Jes 9,5). Es ist das Wort Gottes, das sich zum sprachlosen Säugling gemacht hat, der nur wimmern kann und alles braucht. Er wollte sprechen lernen wie jedes Kind, damit wir lernen, Gott, unserem Vater, zuzuhören, einander zuzuhören und als Brüder und Schwestern miteinander zu reden. O Christus, für uns geboren, lehre uns, mit dir auf den Wegen des Friedens zu wandeln."
(Papst Franziskus, Ansprache beim „Urbi et Orbi", 25. Dezember 2021)
Wir wünschen Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
und laden Sie zu Eucharistiefeier am Weihnachtsfest (25.12.2022) um 10.30 Uhr ein.