Liturgie kennen lernen - Firmwochenende und andere Aktivitäten in unserer Firmgruppe

ikona_Eucharistie_1Am 5. Februar fuhren wir - fünf Firmlinge mit Betreuern - gegen Mittag nach Otwock, um dort bei den Marien-Schwestern (die Ordensgemeinschaft stammt aus Schönstatt) ein Wochenende im Kloster zu verbringen. Die Fahrt stand unter dem Thema „Liturgie kennen lernen" und sollte uns den Aufbau und die Elemente der Messfeier auf anschauliche Art nahe bringen. Wir wurden von den Schwestern sehr herzlich begrüßt und nachdem wir uns in dem Gästehaus eingerichtet hatten mit einem reichhaltigen Mittagessen für den Beginn unseres Klosterwochenendes versorgt. Danach ging es zur Sache...

Frau Raabe, unsere Referentin an dem Tag, erklärte uns zuerst die vier Hauptteile des Gottesdienstes Eröffnung, Wortgottesdienst, Eucharistiefeier und Abschluss und ließ uns die jeweils dazu gehörenden Elemente heraussuchen und zu einem Ablaufschema zusammensetzen. Danach diskutierten wir die Bedeutung der einzelnen Elemente, welcher Sinn sich aus dem Glauben und der Theologie mit ihnen verbindet und was im Einzelnen wo, wie und wann passiert. Dann erhielt jeder die Gelegenheit, sich selbst an der Beschreibung eines von ihm gewählten Messelements zu versuchen, was keine leichte Aufgabe ist. Wer glaubt, dass das ganz einfach ist kann sich einmal an einem der Elemente selbst probieren :-)

Dann bereiteten wir den Gottesdienst für den nächsten Morgen vor, den wir in der Kapelle unseres Gästehauses zusammen mit unseren Familien gestalten und feiern wollten. Abends schauten wir noch den Film „Babettes Fest", der auf einer Novelle von Karen Blixen basiert und auf einer dänischen Insel im 19. Jahrhundert spielt. Babette, eine französische Meisterköchin, die vor dem Bürgerkrieg nach Jütland flieht und dort den einfachen Haushalt der beiden frommen Schwestern Martina und Philippa führt, aarrangiert ein Festessen zum 100. Geburtstag des verstorbenen Pfarrers. Dies führt zu Irritationen bei den sonst sehr puritanisch lebenden Gemeindemitgliedern. Die am Tisch versammelten Menschen können aber im Laufe des Abends eine innere Veränderung erfahren, was ihnen den Weg zur Versöhnung öffnet. Am Schluss kann die vorher zerstrittene Gemeinde mit Freude tazen und ihre Gemeinschaft feiern. Langsam, Schritt für Schritt, haben wir die versteckten Ähnlichkeiten mit der Eucharistiefeier und ihrer Wirkung entdecken können.

Am nächsten Morgen konnten wir nach dem wieder sehr umfangreichen Frühstück zusammen mit den eingetroffenen Familien unsere „eigene" Messe feiern. Wir konnten gleich das am Vortag Besprochene in den Gottesdienst einbringen, so dass diese Messfeier für uns ein sehr persönliches Erlebnis werden konnte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen zusammen mit allen beendeten wir ein eindrucksvolles Gemeinschaftswochenende, mit vielen neuen und wieder erinnerten Dingen zu unserer sonntäglichen Feier. Die freundliche Aufnahme und kulinarische Betreuung durch die Schwestern des Klosters hat hierzu nicht unwesentlich beigetragen.

Die Vorbereitung auf unsere Firmung haben wir bereits im Oktober begonnen. Wir treffen uns alle zwei Wochen und versuchen im Gespräch und durch gemeinsames Bibellesen, durch Fragen und Suche nach Antworten unseren Glauben besser zu verstehen und zu vertiefen. Wir entdecken den Reichtum der Bibel. Immer wieder stellen wir mit Staunen fest, dass wir uns in vielen biblischen Gestalten und Geschichten – auch wenn sie uralt sind – wieder erkennen können.

Wir versuchen uns auch in das Leben unserer Emmaus-Gemeinde aktiver einzubringen. Schließlich sollen wir zu mehr Verantwortung für die Kirche, den Glauben und unser Leben heranwachsen. Deshalb trauen wir uns (nach entsprechender Vorbereitung) die Lesungen und die Fürbitten in der hl. Messe vorzutragen. Auch Kreuzwegandacht der Gemeinde bei der St.Anna-Kirche in Wilanów haben wir mitgestaltet. Von dem bisschen Regen haben wir uns nicht abschrecken lassen.

ikona_PassionsspielAnfang April haben wir das Passionsspiel „Ich bin bei euch alle Tage" im Priesterseminar der Pallottiner bei Warschau miterlebt. In der schönen, großen Kirche konnten wir fast aus der ersten Reihe verfolgen, wie die Studenten des Seminars die Leidensgeschichte von Jesus ins wahre Leben übertrugen. Es war eine sehr beeindruckende Vorstellung, die wir dort sehen konnten und es war sehr schön, kurz vor Ostern die Passionsgeschichte auf eine solche Weise zu erleben. Beim folgenden heißen Tee mit Schokoladenkuchen (Danke schön liebe Frau Olbricht :-), Berlinern und Käsekuchen (Danke schön liebe Frau Anton :-) haben wir uns danach noch lange über die Passion Jesu und die Rolle der einzelnen Personen darin unterhalten. Dabei haben einige Redewendungen entdeckt, die mit der Leidensgeschichte Jesu direkt zu tun haben: "Den bitteren Kelch trinken", "Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen", "Von Pontius zu Pilatus" (eigentlich hat man Jesus von Hannas zu Kajaphas geschlept), oder "Wie Pilatus in Credo", "Hände in Unschuld waschen".

Jetzt sind wir in den Osterferien und einige werden das Osterfest in unseren Heimatgemeinden feiern. Im Mai steht uns noch ein interessantes Sozialprojekt bevor. Wir warten gespannt darauf...

 

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